Damenwahl 2018 Blickwechsel 2007
„Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht”
30. August 2018 bis 20. Januar 2019
Rückblick auf die Ausstellung

Am 19. Januar 1919 war es soweit! Frauen konnten in Deutschland zum ersten Mal wählen und sich wählen lassen: Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des Wilhelminischen Kaiserreichs setzte der Beschluss des Rates der Volksbeauftragten am 12. November 1918 die volle Beteiligung von Frauen am politischen Leben durch. Alle Frauen und Männer ab 20 Jahre konnten nun durch gleiche, geheime und direkte Wahl ihre Politiker/innen in die Weimarer Nationalversammlung wählen. Mit der Novemberrevolution wurde der Weg frei für die deutsche Demokratie und für die politische Gleichstellung von Frauen und Männern. 1918 und 1919 sind somit Jahre, deren Erinnerung und Würdigung lohnt  zum 100. Geburtstag parlamentarischer Demokratie und zum 100. Jubiläum der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland.

Das Historische Museum lenkte mit einer großen, ganz Deutschland in den Blick nehmenden Jubiläumsausstellung die Aufmerksamkeit auf die Frauen, die zur Entstehung der Weimarer Republik und zur Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland beitrugen: auf die kämpferischen Revolutionärinnen, erste Politikerinnen, bahnbrechende Pionierinnen und streitbare Frauenrechtlerinnen. Die Perspektive der Frauen am Beginn des 20. Jahrhunderts auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, den Ersten Weltkrieg wie die Novemberrevolution sowie die junge Weimarer Republik stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.

Mit der ersten großen Sonderausstellung auf rund 1.000 Quadratmetern wurden die historischen Ereignisse und die mit ihnen verbundenen Protagonistinnen von der Jahrhundertwende an über die Jubiläumsjahre 1918/1919 bis in die Weimarer Republik hinein präsentiert. In der Ausstellung wurde sowohl der internationale Kampf um Frauenrechte um 1900 aufgezeigt, als auch der regionalen Geschichte und ihrer Akteurinnen gedacht. Denn Frankfurt war ein ganz wichtiges Zentrum der ersten deutschen Frauenbewegung. Präsentiert wurden rund 400 hochkarätige Exponate internationaler wie nationaler Museen und Archive. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hatte die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen.

Die Ausstellung zeigte mit einem Ausblick in die jüngere Geschichte und die Gegenwart, dass das historische Thema an aktuelle Diskussionen anknüpft: Es geht auch in der heutigen Politik und vielen gesellschaftlichen Debatten nach wie vor um Gleichberechtigung in Bildung, Arbeit, Politik und Recht, um Selbstbestimmungsrechte von Frauen sowie Freiheits- und Gleichheitsrechte im Allgemeinen.

Der Begleitband ist im Buchhandel erhältlich:

Dorothee Linnemann (Hg.): Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht, Historisches Museum Frankfurt, 2018,
272 S., ISBN: 978-3-95542-306-3